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Fakultät Sozialwissenschaften

Vortrag "Lebenswelt Campus. Deutsch-pakistanische Einblicke"

Das TU-Logo umgeben mit gelben Blüten von Blumen. © Nikolas Golsch​/​TU Dortmund

Lebenswelt Campus. Deutsch-pakistanische Einblicke (14.07.2022)
Referentin: Prof. Angelika Poferl (Fa­kul­tät Sozial­wissen­schaf­ten)
Einführung: Dr. Raffael Beier

Vortrags-Steckbrief

Um was geht es? Grundlage ist ein vom DAAD gefördertes Lehrforschungsprojekt, das sich den lebensweltlichen Erfahrungen von Studierenden im internationalen Vergleich widmet. Das Projekt wird in einer internationalen Kooperation zwischen der TU Dortmund und der Quaid-i-Azam University Islamabad in Pakistan durchgeführt. Es ist in Form einer zweisemestrigen Forschungswerkstatt organisiert. Thematisch geht es darum, die Lebenswelt Campus und die damit verbundenen Erfahrungen und Orientierungen von Studierenden aus kulturell wie institutionell unterschiedlichen Erfahrungskontexten heraus zu beleuchten und die Perspektiven aufeinander wechselseitig einzubringen.

Wer forscht daran? Prof. Angelika Poferl, Aisha Furrukh und Pao Nowodworski vom Bereich Allgemeine Soziologie der Fa­kul­tät Sozial­wissen­schaf­ten gemeinsam mit Ass. Prof. Muhammad Zaman und Hifza Irfan vom Department of Sociology der Quaid-i-Azam University Islamabad, Pakistan.

Wozu dient das? Ziel ist die soziologische Erkundung der Lebenswelt Campus und der Bedeutung, die diese für die Studierenden in unterschiedlichen kulturellen Kontexten hat. Mithilfe qualitativer Methoden ist es möglich, direkter an das Leben von Menschen, an deren Erfahrungs- und Handlungsweisen und typische Merkmale menschlicher Sozialwelt(en) heranzukommen. Zum Einsatz kommen ethnographische Methoden (Beobachtungen, Gespräche, visuelle Formate) in Anlehnung an Prinzipien der multi-sited-ethnography. Insbesondere kommt es darauf an, Möglichkeiten der konkreten internationalen Kooperation auf der Ebene der forschungsorientierten Lehre und mithilfe digitaler Verfahren zu erproben.

Inwiefern ist das neu? Neu ist, internationale Studierende aus sehr unterschiedlichen, europäisch-außereuropäischen Kontexten forschungspraktisch und mithilfe digitaler Verfahren zusammenzubringen. Dies geht über übliche Formen des lokalen Austausches hinaus und zeigt, wie man grenzübergreifend lernen und lehren kann, in engem, medial vermitteltem Kontakt.

Wie ist das geglückt? Durch eine Kombination mehrerer, ethnographisch und digital vermittelter Verfahren: Die Studierenden auf beiden Seiten nahmen an digital organisierten Buddy Programms, Virtual Excursions, Online-Workshops sowie gemeinsamen Lernplattformen teil. Besonderen Stellenwert hatten der Austausch und die gemeinsame Erstellung von Bild- und Filmmaterial.

Was ist als nächstes geplant? Eine offene Forschungsfrage ist die genauere Analyse der Interkulturalität in der wechselseitigen Wahrnehmung von Studierenden und ihren Lebenswelten, der Herausforderungen des Kulturvergleichs und der Möglichkeiten der fremdkulturellen Perspektivenübernahme. Insbesondere wünscht sich das Projektteam, mit Einrichtungen der TU Dortmund wie z.B. dem International Office zusammenzuarbeiten, um, ausgehend von den bisherigen Erkenntnissen, die Integration von internationalen Studierenden vor Ort zu verbessern. Des Weiteren ist die Kooperation mit internationalen Partnern auf die Grundlage einer Erasmus*-Kooperation angestrebt. Auch eine fakultätsübergreifende Zusammenarbeit wäre wünschenswert.

Wo kommt das Geld her? Drittmittelgeber ist der DAAD, das Programm heißt International Virtual Academic Collaboration (IVAC) 2021/22.